Der Weg ist das Ziel. So lautete unser Motto als wir zur Ruinenstadt Butrint, die schon 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde aufbrachen.
Es war an diesem Tag im Juni noch nicht zu heiß im Süden Albaniens. Und da Butrint nur ungefähr viereinhalb Kilometer südlich von Ksamil liegt, beschlossen wir zu Fuß zu gehen.
Zwar fährt einmal pro Stunde ein Linienbus von Saranda über Ksamil nach Butrint, doch nach den Faulenzertagen am Strand würde uns ein bisschen Bewegung ganz guttun. So unsere Überlegung.
Diese Gedanken konnten die einheimischen Taxifahrer allerdings nicht ganz teilen. Von ihnen ernteten wir deshalb nur ungläubiges Kopfschütteln als wir ihr eigentlich unwiderstehliches Angebot für den Kurztrip nach Butrint ausschlugen. Und auch die Gruppenreisenden in ihren klimatisierten Bussen werden sich wahrscheinlich über uns Fußgänger gewundert haben.
Zwar gibt es sicherlich schönere Wanderungen als entlang einer Schnellstraße im albanischen Süden. Doch zum einen passierten uns in dieser knappen Stunde nur gut zehn motorisierte Fahrzeuge. Plus drei oder vier Radfahrer. Zum anderen warteten hinter jeder Kurve tolle Ausblicke auf das ionische Meer und Korfu.
Öffnungszeiten Butrint
Die Straße endet am Eingang zur archäologischen Anlage von Butrint am Vivar-Kanal. Wer auf die andere Seite des Kanals weiter in Richtung Süden reisen möchte, muss deshalb zwangsläufig die einfache Seilfähre benutzen.
Für eine detaillierte Planung eines Albanienurlaubs mit entsprechenden Hintergrundinformationen empfiehlt sich natürlich immer noch das Studium eines Reiseführers.
Die Ruinenstadt Butrint ist im Sommer von 8:00 bis 19:30 geöffnet. Der Eintritt beträgt 700 Lek.
Unterwegs in der Ruinenstadt Butrint
Die antike Hafenstadt Butrint liegt auf einer Halbinsel und ist umgeben vom Butrintsee und dem Vivar-Kanal.
Bauhistorisch ist Butrint ein wichtiger Baustein im historischen Mosaik des Mittelmeerraums. Beginnend im 8.Jahrhundert v.Chr. bewahrt der Ort so das Erbe der hellenischen, byzantinischen, venezianischen und osmanischen Kulturen und Zivilisationen.
Um tiefer in die historische Welt einzutauchen, empfiehlt es sich die Ruinenstadt Butrint mit einem einheimischen Reiseführer zu durchstreifen.
Für uns als Nicht-Hobbyarchäologen war es jedoch völlig ok, die Ausgrabungsstätte auf eigene Faust zu erkunden.
Am meisten beeindruckte uns dabei die Harmonie zwischen Landschaft, Natur und den historischen Monumenten.
Zu empfehlen ist auch das Museum Butrints. Es in der Burg der Akropolis beherbergt und erzählt die Geschichte Butrints von der Bronzezeit bis ins späte Mittelalter. Hier befinden sich auch die wertvollsten Ausgrabungsstücke.
Apropos Ausgrabungsstücke. Wir fanden es etwas enttäuschend, das der berühmte Mosaikboden der Taufkapelle während unseres Besuchs mit Sand abgedeckt und deshalb nicht zu besichtigen war.
Neben den Ausgrabungen wird im Nationalpark Butrint auch Natur großgeschrieben. So findet man dort knapp 800 Pflanzenarten, wovon 16 vom Aussterben bedroht sind. Darüber hinaus zählte man in Butrint auch bis zu 246 Vogelarten, 105 Fischsorten und 39 Säugetierarten.
Butrint ist nicht barrierefrei
Ein Besuch der Ruinenstadt Butrint erscheint mir also für die meisten Touristen als durchaus lohnenswert. Allerdings ist zu bedenken, dass Butrint
ähnlich wie das Blue Eye Albanien auf jeder „What to visit in South Albania“ Liste steht.
Das bedeutet positiv ausgedrückt, man streift nicht immer allein durch die Ruinenstadt. Vor allem wenn Kreuzfahrtschiffe in Saranda vor Anker liegen, könnte es ein bisschen voller und damit auch lauter in Butrint werden.
Außerdem sollten Reisende mit Kinderwagen oder Rollator, mit Geh-, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen bei ihrer Urlaubsplanung berücksichtigen, dass Butrint nicht barrierefrei ist.
Danke, dass Du meinen Artikel bis zum Ende gelesen hast.
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Vielen Dank dafür. Und, Daumen hoch!